Hollriede

Das Dorf Hollriede mit etwa 410 Einwohnern liegt beidseitig der alten Bundesstraße 75 direkt an der Grenze zu Ostfriesland.

Bereits 1898 wurde durch das öde Land der erste Weg angelegt, und zwar waren es Rundsteine und Kopfsteinpflaster, die eine Befestigung ermöglichten. Es war der sogenannte Grenzweg, die Verbindung zwischen dem heutigen Remels und Westerstede.

Die ersten Siedler kamen ca. 1915 nach Hollriede (es hieß damals noch Nordaugustfehn, später Ihausen. Ihr gesamtes Hab und Gut hatten die Menschen auf Ackerwagen transportiert, um hier eine neue Bleibe zu finden. In mühseliger Arbeit wurden Holzbaracken gebaut. Das Holz wurde aus Abbrüchen zusammen getragen. Die jetzige Augustfehner Straße war damals ein Moorweg, fast schon zugewachsen und mit tiefen Spuren der Ackerräder.

Die Siedler fanden nur Hochmoor mit Heide bewachsen vor, sonst war überhaupt keine Bepflanzung vorhanden.

Die Straßenränder wurden bepflanzt, damit dem Durchreisenden der öde Anblick der braunen Heide erspart blieb. Für die Bepflanzung wurden Birken und Eichen verwendet. Das ganze Gebiet war Moor, nur ein großer Sandhügel war vorhanden. Dieser Sand wurde später für den Bau der Häuser verwendet.

Es gab damals zwei Gefangenenlager in Hollriede - Nebenlager von Vechta. Die Gefangenen haben die Vorfluter ausgehoben, damit das Moor entwässern konnte.

Zuerst waren viele Kreuzottern in der Heide und im Moor, die sich im Sommer regelrecht auf der aus dem Graben ausgehobenen Erde sonnten. Die Menschen durften zu der Zeit wegen der Schlangen draußen nicht barfuß laufen.

Der Haupterwerb dieser ersten Siedler war der Torf und zwar wurde Brenntorf gewonnen, der nicht nur für den eigenen Bedarf verwendet, sondern verkauft wurde.

Richtung Tarbarg - hier stand zu dieser Zeit nur ein Haus, und das war das Gefangenenlager -existierte das Bullenmeer. Es war eine riesige Wasserfläche, die im Laufe der Jahre dicht wuchs. Dieses jetzige Sumpfmoor wird noch heute von vielen Schulklassen besichtigt.

Erst in den späten 20er Jahren wurden die Holzbaracken durch massive Häuser, die aus Backsteinen gebaut wurden, ersetzt. Jetzt wurde neben dem Torfabbau auch die Landwirtschaft in Gang gesetzt.

Die Schule - 1930 gebaut - musste von den Anwohnern mit Torf befeuert werden, damit die Räume geheizt werden konnten.

Nach und nach wurde der Straßenbau vorangetrieben, so wurde die Augustfehner Straße 1933 verklinkert.

Heute hat Hollriede nur noch vier landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe.

Dank großer Spendenbereitschaft der Dorfbevölkerung konnte 1999 die Straßenbeleuchtung im Ortskern deutlich erweitert sowie im Südring und in der Ginsterstraße neu installiert werden.

Auch der Container-Platz an der Augustfehner Straße wurde in Eigenleistung erstellt. Ferner wurde hier eine Schutzhütte, die von Ostfriesland gespendet wurde, errichtet.

Angesiedelt sind gewerbliche Betriebe, wie Spedition, Schrotthändler, Abschleppdienst, Baumschule. Auch der im Zentrum liegende Bienenpark ist immer wieder ein Anziehungspunkt für Touristen.

Hollriede hat ein Sport- und Dörpshus, in dem viele Veranstaltungen stattfinden (Gymnastikgruppen, SoVD, Altennachmittage, Gottesdienst, Theateraufführungen, Sportfeste, usw.)

Sehr aktiv sind die Freiwillige Feuerwehr und die Jugendabteilung, die unser kleines Dorf auch nach außen hin immer stark vertritt.

Weitere Informationen zu Hollriede finden Sie auch unter www.hollriede.de