Ihausen
Ihausen liegt in einer Moorfläche, die in ihrer Gesamtheit den Namen „Lengener Moor" trägt, sich von Augustfehn bis Neuenburg erstreckt und sich dann unter anderen Namen nach Ostfriesland hinein fortsetzt (Stapeler Moor, Wiesmoor, Auricher Moor). Der südliche Teil umfasst das Georgsfehner Moor, das Ihorster Moor und Ihauser Moor. Die Gesamtausdehnung des Lengener Moores beträgt etwa 50 km Länge bei 4 - 8 km Breite.
Entsprechend der planmäßigen Erschließung und Besiedlung des Moores hat die Bauerschaft Ihausen ausschließlich künstliche Grenzen erhalten. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass nicht natürliche Gegebenheiten die Grenzziehung bestimmten (z.B. Wasserläufe, Gehölze etc.), sondern ganz nüchterne Gründe der Zweckmäßigkeit.
Ihausen umfasst auch einen Teil des früheren Ihorster Moores, der zur Zeit der Bildung der Bauerschaft im Jahre 1913 bereits besiedelt oder mindestens zur Vergabe vorbereitet war.
Auf der Karte bietet es sich dem Betrachter annähernd als ein Rechteck von rund 4,5 km Länge und 1,7 km Breite dar. Der Name Ihausen ist eine Abwandlung vom Nachbarort Ihorst. Aus der Verfügung des Großherzoglichen Oldenburgischen Ministeriums des Innern vom 25.8.1913 ist zu entnehmen, dass mit „Höchster Genehmigung" der früheren Bauerschaft Nordaugustfehn der Name Ihausen zugeteilt wurde.
Mit der Besiedlung des Ihauser Moores ist im Jahre 1908 begonnen worden. Unter dem 9.4.1908 erfolgten die ersten vorläufigen Einweisungen. 1908 wurde auch das erste Haus errichtet, es war auf dem Kolonat 109 von Ahlrich Meenken aus Lammertsfehn (Ostfriesland).
Die ersten Siedler Ihausens, vornehmlich die Ostfriesen unter ihnen, hatten in ihrer Heimat großenteils in fester kirchlicher Bindung gelebt. Umso mehr bedrückte sie in der Ihauser Moorabgeschiedenheit und in der Not und Mühsal der Anfangsjahre das Fehlen einer regelmäßigen geistlichen Stärkung. Aus dem Wunsch heraus, eine Ersatzlösung für den gewohnten sonntäglichen Gottesdienst zu finden, kam es zunächst zu regelmäßigen gottesdienstlichen Versammlungen im Hause eines Siedlers. Nach Fertigstellung der Schule fand dann der erste Gottesdienst am 25.8.1912 in der Schule statt.
Einen wesentlichen Schritt in der Entwicklung der Kapellengemeinde Ihausen bedeutete 1924 die Einrichtung einer Hilfspredigerstelle. Als erster Hilfsprediger trat am 02.03.1924 Hans Ordemann sein Amt an.
1925 wurde das Siedlungsamt gebeten, ein Grundstück für den Bau einer Kapelle zu Verfügung zu stellen. Nach langen Verhandlungen mit dem Siedlungsamt und den Grundstücksnachbarn wurde dann ein 1,56 ha großes Grundstück bereitgestellt.
Während die Verhandlungen noch liefen, haben die Ihauser schon begonnen, das ihnen noch gar nicht aufgelassene Land zu benutzen. Mit Einverständnis des Siedlungsamtes waren sie bereits 1926 an den Bau des Glockenturmes gegangen. Am 22.12.1926 konnten die Siedler in großer Freude ihre Glocke für den Turm einholen.
Da die Ihauser Kolonisten bereits bei der Überlassung des Kirchengrundstückes vom Bau einer Kapelle ausgegangen waren, wurde trotz der wirtschaftlichen und geistigen Not am 15.4.1932 vom Kapellenbau-Verein, vom Gemeindekirchenrat und von der Kirchenleitung in Oldenburg der Kapellenbau beschlossen. Am 29.6.1932 konnte der Grundstein gelegt werden. Zwei Monate später fand das Richtfest statt (26.8.1932), und nochmals ein gutes Vierteljahr später war die Kirche fertig. Unter großer Beteiligung wurde die Kirche am 4.12.1932 (2. Advent) feierlich eingeweiht.
Von den vielen Kolonaten sind nur noch wenige Vollerwerbsbetriebe geblieben. Dafür sind viele neue Einfamilienhäuser gebaut worden. In Ihausen wohnen jetzt rd. 460 Einwohner.