Westerstederfeld

Westerstederfeld
Westerstederfeld

Westerstederfeld ist ein Dorf, das vor ca. 170 Jahren durch die sogenannte Gemeinheitsteilung - oder auch Markenteilung genannt - entstanden ist. Wie der Name schon zu erkennen gibt, ist „Westerstederfeld" eine Ortschaft auf dem früheren, zu Westerstede gehörigen Felde. Vielfach wurde im Ammerland eine Fläche der gemeinen Mark auch als „Loge" bezeichnet, z.B. Portsloge bei Edewecht.

Durch die Gemeinheitsteilung erwuchsen den Bauern vorläufig durch die Einfriedigung, Entwässerung, Anlage der Wege und Brücken nur Kosten. Hinzu kam, dass die neuen Ländereien mitunter sehr weit von der Hofstelle entfernt lagen. Daneben handelte es sich oft um minderwertiges Land mit Moorflächen. Aus diesem Grunde freuten sich die Besitzer, wenn sie die für sie unangenehme Last nach der Zuweisung gleich wieder an einen Anbauer abtreten konnten. Die leistungsfähigen Bauern behielten ihre „Placken" und forsteten sie, soweit sie sie nicht bebauen konnten, wenigstens teilweise mit Kiefern auf.

Viele Bauern befanden sich Anfang des 19. Jahrhunderts in bedrückender Lage. Da mochte es der Wunsch der Regierung gewesen sein, ihnen durch die Gemeinheitsteilung zu helfen. Aber gerade diesen war wegen der zuvor erwähnten hohen Kosten am wenigsten damit gedient. Da sie neue Lasten nicht mehr tragen konnten, traten sie ihren Anteil ganz oder teilweise an Anbauer ab, auf jeden Fall waren sie aber dazu geneigt.

Da diese Fluren auf dem Wege der Ausmessung entstanden sind, haben sie schnurgerade Grenzen. Aus der untenstehenden Abbildung sind die aus der Gemeinheitsteilung hervorgegangenen Parzellen für das Dorf Westerstederfeld zu erkennen. Ihre Form ist quadratisch, rechtwinklig, manchmal laufen sie auch spitz zu. Man sieht, dass der Landvermesser die Fläche aufgeteilt hat. Die Größe ist in der Regel verschieden. Dies liegt daran, weil jeder Interessent ein bestimmtes Maß erhielt, das nach den unterschiedlichen Kategorien der Stellen verschieden groß war. Da nun auch noch jeder seinen Anteil an mehreren Stellen in der Bonität nach ungleichen Mark bekam, ließ sich eine gleiche Größe aller Placken nicht durchführen.

Geschlossene Dorfkerne gibt es in solchen „Feldsiedlungen" nicht. Die Häuser stehen auf den dazugehörigen Ländereien als Einzelhöfe.

Westerstederfeld hat rund 188 Einwohner. Im Vergleich zu anderen Dörfern hat Westerstederfeld verhältnismäßig viele Baumschulbetriebe. 12 Betriebe bewirt­schaf­ten rd.  50 ha Land. Besonders erwähnenswert ist die Lindenallee. Die schöne Allee mit einem alten Lindenbaumbestand schlängelt sich, gut ausgeschildert, auf einer Länge von rd. 4000 m durch das Dorf Westerstederfeld. Sie wird gerne von Gästen und Einheimischen für eine Radtour benutzt.