Jaspershof

Jaspershof
Der Jaspershof

Der Jaspershof auf dem Hochkamp wurde um 1900 als Haus des Hausmanns Mayer errichtet und ist die erste Besiedlung des Hochkamps, der bis dahin standortgerecht als Eschausläufer überwiegend zu Ackerzwecken genutzt wurde. Bauherr war Fritz Mayer, Bewirtschafter der Hausmannstelle und Gastwirtschaft mit Brauerei Ebken (heute Hotel Voss). Sein Großvater war aus dem Württembergischen nach Oldenburg gekommen und hatte auf Anwerben des Brennereibesitzers Koch zunächst eine Pökelei und dann eine Schlachterei in Westerstede betrieben. Das Schlachtergeschäft übertrug er an den Sohn, Vater des Fritz Mayer, der daraus einen großen Betrieb mit eigenem Salzlager und Fettweiden in der Wesermarsch entwickelte. Dadurch hat es die Familie zu Ansehen gebracht. Fritz Mayer kaufte noch als Gast- und Landwirt am Marktplatz zahlreiche Ländereien, mit denen er z.T. nach entsprechendem Landtausch dann auf dem Hochkamp einen ganz neuen Betrieb errichtete und auch dahin umsiedelte, als die immer stärker werdende Konkurrenz auf dem Brauereimarkt das Geschäft am Marktplatz unattraktiv machte. Dort wirtschaftete und vergrößerte sich die Familie Mayer laufend bis 1918.

Jean Balthasar, Geschäftsmann vornehmlich im Steinkohle- und Torfabbau und –handel, Teilhaber einiger Bergwerke und seit 1898 Besitzer des Moorguts Karlshof bot dem Hausmann Mayer für die 45 ha große Hofstelle mit dem angrenzenden Thalenbusch einen verlockenden Kaufpreis. In der Hoffnung, mit diesem Geld aus einem drei Höfe für jeden seiner Söhne machen zu können, verkaufte Fritz Mayer. Sein Ziel sollte er wegen des verlorenen Krieges und der sich anschließenden Wirtschaftskrise nicht erreichen. Balthasar kaufte in demselben Jahr noch das Gut Garnholt und ersetzte die vorhanden Gebäude des Mayerhofes durch den jetzigen Gebäudekomplex. Balthasars Gutsverwalter Heinrich Jaspers, der nicht nur Hochkamp, sondern auch Karlshof und Garnholt bewirtschaftete, erwarb nach dem Tod von Jean Balthasar 1930 die Hofstelle auf dem Hochkamp. Tochter Gertrud blieb wie ihre Schwester unverheiratet, so dass die Landwirtschaft nach dem Tod des Vaters aufgegeben wurde. Sie vererbte 2004 ihren gesamten Besitz der Stadt Westerstede.

An das Erbe war die Auflage gebunden, dass die kulturhistorische Hofanlage mit dem angrenzenden Bauerngarten erhalten bleibt und die Flächen ringsherum landschaftstypisch bewirtschaftet werden. Eine unselbstständige Stiftung der Stadt sollte das Anwesen verwalten. Dies ist die Jaspers-Hochkamp-Stiftung.

In dem ganz im Sinne der Erblasserin renovierten Jaspershof sind derzeit folgende Einrichtungen untergebracht:

    Ein Anlaufpunkt für Kunst, Kultur und Landschaft entwickelt sich nach und nach.

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